Veranstaltungen im Schloss
Konzert
L’esprit des cordes
György Zerkula: Violine
Lorenz Hasler: Viola
Béla Szedlák: Kontrabass
Das Trio spielt Originalkompositionen und Transkriptionen, die von den Wurzeln der Volksmusik zehren, die das Leben auf dem Balkan und ums schwarze Meer bereichert hat. Chassidische Melodien aus dem nördlichen Transsylvanien, Tänze der Rumänen, Lieder aus Anatolien, Csárdás der ungarischen Zigeuner, Balladen aus Serbien, Liebeslieder aus Armenien ...
das Völkergemisch dieser Weltgegend spiegelt sich in einem ungeheuren Reichtum an unterschiedlichem musikalischen Brauchtum wieder. Diese Musik- und Musizierkulturen wieder lebendig werden zu lassen ist das Ziel der drei Musiker.
Dazwischen liest Lorenz Hasler kurze Texte von Nikos Kazatzakis, Panait Istrati und Joseph Roth sowie eine armenische Volkserzählung.
Der Geiger György Zerkula wurde in Siebenbürgen geboren und stammt aus einer Familie mit langer musikalischer Tradition. Er studierte am Musikkonservatorium in Budapest, am Conservatoire de Lausanne und an der Hochschule der Künste Bern. György Zerkula geniesst jede Form des musikalischen Zusammenspiels, sei es im Rahmen einer Kammermusikformation oder eines Orchesters. Seit 2012 ist er Mitglied des Berner Symphonieorchesters.
Der Bratschist Lorenz Hasler wurde am Bodensee geboren. Er erlernte bei Lorand Fenyves in Kanada das geigerische Handwerk. Gleichzeitig ermöglichte ihm das Studium an der University of Toronto einen Abschluss in Musikwissenschaft. Nach der Rückkehr in die Schweiz war er Geiger im Berner Symphonieorchester, Gründungsmitglied von I SALONISTI, spielte in der Freitagsakademie und leitete während vieler Jahre die Musikschule Köniz.
Der Kontrabassist Béla Szedlák ist in Ungarn geboren. Er war Schüler von Ludwig Montag an der Franz Liszt Musikhochschule in Budapest. Nach seinem Umzug in die Schweiz war er Dozent am Konservatorium und an der Hochschule der Künste in Bern und Mitglied des Berner Symphonieorchesters, Gründungsmitglied von I SALONISTI und Förderer des Kontrabasses (Verein «pro basso»).
Sonntag, 12. Mai 2024
17.00 Uhr, Wappensaal
Eintritt: Fr. 25.–/15.–
Die Bar im Schlosshof ist ab 16 Uhr geöffnet.
Konzert
Nellapoli!
Die schönsten Lieder Neapels
Nelly Patty: Gesang
Pi-Chin Chien: Violoncello
Fabian Müller: Violoncello
In Zusammenarbeit mit Klangantrisch
Italianità – Wer kennt sie nicht, die Klischees der italienischen Lebensart. Sie reichen von omnipräsenter und berühmter Kulinarik über den einzig richtigen Kaffee bis zu kleinsten Autos, die auch in engen historischen Gassen nicht stecken bleiben. Doch in erster Linie ist damit natürlich das südländische Temperament gemeint, die Leidenschaft und Lebensfreude, die sich insbesondere auch in der Musik zeigt.
Die Balladen Neapels gehören zum Schönsten, was die Menschheit an Melodien hervorgebracht hat. In ihnen bringen die Neapolitaner mit Humor und Leidenschaft das Alltagsleben in unverwechselbarer Weise zum Ausdruck.
Die Sängerin Nelly Patty, die mit ihrer lyrischen Stimme heute vorwiegend Chansons und Pop interpretiert, findet in diesen Liedern zu ihren Wurzeln. Obwohl in Frankreich zweisprachig aufgewachsen, wurde durch ihren italienischen Grossvater bei ihr schon als Kind die Liebe und Leidenschaft für die Kultur Italiens geweckt.
Fabian Müller bringt diese Melodien in Transkriptionen für Gesang und zwei Violoncelli in einen völlig neuen Kontext, in dem sich Volkston mit klassischen Klängen zu einer einzigartigen Synthese verbinden. Zusammen mit Pi-Chin Chien begleitet er Nelly Patty am Cello.
Mit diesem Konzert beginnt unsere neue Zusammenarbeit mit Klangantrisch in Riggisberg. Es ist gleichzeitig das Eröffnungskonzert des diesjährigen hochkarätigen Festivals. Auch die weiteren Konzerte in Riggisberg sind sehr zu empfehlen – das ganze Programm findet sich auf klangantrisch.ch
Sonntag, 2. Juni 2024
17.00 Uhr, Wappensaal
Eintritt: Fr. 30.–/20.–
Die Bar im Schlosshof ist ab 16 Uhr geöffnet.
Konzert
Ländlertrio Tanzboden
Mathias Lüthi: Akkordeon, Miniörgeli, Schwyzerörgeli
Simon Lüthi: Akkordeon, Miniörgeli, Schwyzerörgeli
Claudia Scheuber-Lüthi: Kontrabass
Die Brüder Simon und Matthias Lüthi (Schwyzerörgeli und Handorgel) aus Ebnat-Kappel spielen mit ihrer Schwester Claudia (Bass) seit Jahren zusammen und haben sich in der Ländlerszene einen hervorragenden Namen gemacht. Ihr abwechslungsreiches Repertoire kommt aus den verschiedensten Regionen und aus verschiedenen Epochen, wird virtuos interpretiert, ist urchig und trotzdem brillant. Neben traditionellen Tänzen und neueren Eigenkompositionen wagt das Ländlertrio Tanzboden immer mal wieder einen Ausflug in die Volksmusik anderer Länder.
Sonntag, 16. Juni 2024
17.00 Uhr, Tätschdachhaus
Eintritt: Fr. 25.– (inkl. Wurst oder Getränk)
Vielfältiges
Traditionelle Haustypen unserer Region
Vortrag von Jean-Pierre Anderegg, Freiburg
Das Schwarzenburgerland blieb lange Zeit ein Reliktgebiet des voralpinen Tätschdachhauses mit Längsfront. Seit dem 18. Jahrhundert wurden von den reicheren Bauern wie im Mittelland steilgieblige Häuser, zum Teil mit Ründi über dem grösseren Heuraum, erstellt, ab dem letzten Drittel des 19. Jahrhunderts dann auch Riegbauten. Erstaunlich ist der Reichtum an dekorativen Blockbau-Speichern aus vier Jahrhunderten.
In Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Schwarzenburg und dem Naturpark Gantrisch.
Mittwoch, 14. August 2024
20.00 Uhr, Wappensaal
Eintritt: Fr. 18.–
Die Bar im Schlosshof ist ab 19 Uhr geöffnet.
Konzert
Veronika’s Ndiigo
Ein mystisch lebensfroher Tanz über Regenbogen
Open Air im Schlosshof!
Veronika Stalder: Gesang, Gitarre, Geige
Oli Hartung: Gitarre
Antonio Schiavano: Bass
Samuel Baur: Perkussion, Gesang
Verspielt, verträumt und voller Lebensfreude, so melden sich Ndiigo zurück. Mit ihrem einzigartigen Fusion-Elixier aus Folk, Pop und Jazz erforschen Veronika Stalder und ihre hochkarätigen Mitmusiker auch unbekannte Universen.
Bezaubernde Melodien und berührende Geschichten in verschiedenen Sprachen laden auf eine geheimnisvolle Reise ein, getragen von virtuoser Perkussion, stimmungsvollen Bassläufen und gefühlvollem Gitarrenspiel, angeführt durch die unverwechselbare Stimme der Sängerin und Multiinstrumentalistin Veronika Stalder. Schamanenhaft, ermutigend, tiefgründig und gleichermassen leichtfüssig lässt sie musikalische Grenzen verschwinden und Ndiigo zu einem wundersamen Ganzen verschmelzen.
Freitag, 23. August 2024
20.00 Uhr, Open Air im Schlosshof
Eintritt: Fr. 25.–/15.–
Die Bar im Schlosshof ist ab 19 Uhr geöffnet.
Kabarett/Comedy
schön&gut
spielt «Aller Tage Abend»
Poetisches und politisches Kabarett mit Anna-Katharina Rickert und Ralf Schlatter
Regie: Roland Suter
Gemeindepräsident Kellenberger ist am Rotieren. Auf der Schönmatt, hoch über Grosshöchstetten, liegt heute die Zukunft in der Luft: drei wuchtige Windräder. Das Volk hat er mit Würsten und Aktien so gut wie im Sack, wäre da nicht eine ominöse Aktivistin, die drauf und dran ist, ihm den Wind aus den Rädern zu nehmen. Die Segel hingegen setzt Matrosentochter Katharina Gut, während Metzgerssohn Georg Schön seit Neustem auf Tofu steht. Kurz und gut: Grosshöchstetten dreht ganz schön am Rad. Doch das wird jäh gebremst, aus heiterem Himmel, und plötzlich steht die Zukunft in den Sternen. Und vielleicht muss nicht nur das Rad neu erfunden werden ...
Der sechste Streich von schön&gut bringt einmal mehr Wortwitz, Gesang, geistreiche Satire und grenzenlose Fantasie. Die kleine Welt ist aus den Fugen: Warum hat Frau Meise auf einmal die Hosen an? Warum beissen die Kuh und ihr Kalb nicht ins Gras? Warum glauben wir, dass wir denken, also sind? Und wann ist endlich aller Tage Abend?
schön&gut sind Anna-Katharina Rickert und Ralf Schlatter. Seit 2003 stehen sie mit ihrem poetischen und politischen Kabarett auf den Kleinkunstbühnen der Deutschschweiz. 2004 erhielten sie für ihr Schaffen den Salzburger Stier, 2014 den Schweizer Kabarettpreis Cornichon, 2017 den Schweizer Kleinkunstpreis.
Freitag, 13. September 2024
20.00 Uhr, Wappensaal
Eintritt: Fr. 30.–/20.– (inkl. Apéro)
Die Bar im Schlosshof ist ab 19 Uhr geöffnet.
Konzert
Shirley Grimes & Hank Shizzoe
The Songs That Made Us
Shirley Grimes: vocals, guitar, bodhram
Hank Shizzoe: vocals, guitar
Zwei wunderbare Singer-Songwriter, die sich schon lange kennen und deren Wege sich auf Bühnen und in Studios immer mal wieder gekreuzt haben: Jetzt treten die beiden zum ersten Mal als Duo auf und spielen Songs, die sie zu dem gemacht haben, was sie heute sind.
Shirley Grimes, gebürtige Irin, lebt seit mehr als 30 Jahren in Bern. Hank Shizzoe, gebürtiger Zürcher, immerhin seit 25 Jahren. Seit den frühen 1990ern haben beide viele Alben veröffentlicht und mit ihren Bands und unzähligen anderen Formationen noch viel mehr Konzerte gespielt. Winzige Clubs, kleine Theater, mittlere Hallen und zu grosse Festivals – Shirley und Hank waren da. Been there, done that. Immer wieder merkten sie bei ihren Begegnungen, dass der Moment für ein gemeinsames Projekt kommen würde.
Mit dem Programm «The Songs That Made Us» begannen Shirley Grimes und Hank Shizzoe im Winter 2022 ihre Zusammenarbeit als Duo. Ohne Platte, ohne Videos, ohne Firlefanz, dafür live auf der Bühne. Sie singen und spielen die Songs, die sie auf ihren Weg gebracht haben. Solche, die sie immer noch begleiten, und auch manche, die sie unterwegs angetroffen haben. Traditionelles irisches, amerikanisches Liedgut, Folk aus mehreren Jahrhunderten und gerne auch mal alte und neue Eigenkompositionen. Zwei Stimmen, Gitarren, irische Trommeln, exotische Saiteninstrumente und Geschichten aus allen vier Himmelsrichtungen – das wird schön!
Freitag, 20. September 2024
20.00 Uhr, Schlosskeller
Eintritt: Fr. 25.–/15.–
Die Bar im Schlosshof ist ab 19 Uhr geöffnet.
Kabarett/Comedy
Olga Tucek
Wo Gott hockt – Liebeslieder ans Lebendige
Es geht ans Lebendige! Im globalen Süden schon längst. Und selbst der weisse Westen beginnt zaghaft an der unbegrenzten, ewigen Verfügbarkeit satten Wohlstands und Friedens für die Wenigen zu zweifeln.
Höchste Zeit, sich zu fragen, wo Gott hockt!
Zu fragen, worum es auf der Erde wirklich gehen könnte.
Höchste Zeit, fürsorglich zu werden.
Höchste Zeit, Allbeseeltheit zu erkennen und zu besingen.
Höchste Zeit, zu realisieren, woraus wir Kraft schöpfen, um handlungsfähig zu werden!
Olga Tuceks Lieder stellen poetische Fragen, wecken die Seele, kitzeln Hirn und Zwerchfell und wärmen das Herz: Eine Ode ans Sein, ans Wachsen und an den allerschönsten aller Planeten.
Ausgebildet zur klassischen Sängerin, tobt Olga Tucek seit 27 Jahren über Bühnenbretter.
In ihrer Brust schlagen mehrere Herzen: Musikerin, Dichterin, Wanderin, Aktivistin, Spinnerin ...
Einst als Balkan- und Theatermusikerin, Kabarettistin und Satirikerin unterwegs, wirkt sie heute als Liedkünstlerin und vor allem als Bühnenaktivistin und Subsistenzkulturistin. Das Akkordeon ist ihr Orchester, Dialogpartner, Atmosphärenzauberkasten und zweite Lunge.
Sie wurde als satirisches Duo «Knuth und Tucek» (mit der Schauspielerin Nicole Knuth) mehrfach ausgezeichnet: Salzburger Stier 2011; Kabarettpreis Cornichon 2013; Deutscher Kleinkunstpreis, Sparte Chanson 2014; Schweizer Kleinkunstpreis 2019.
In ihren Liederabenden kann Tucek ihre Liebe zu Tiefgang, Wohlklang, Reimrhythmen, Wortkaskaden, saftiger Komik und feinster Lyrik voll ausleben.
Sonntag, 20. Oktober 2024
17.00 Uhr, Wappensaal
Eintritt: Fr. 25.–/15.– (inkl. Apéro)
Die Bar im Schlosshof ist ab 16 Uhr geöffnet.
Lesung
Franziska Streun
Von der Rothschild-Nachfahrin bis zum «Mordfall Gyger»
Die Autorin liest und erzählt über die «Die Baronin im Tresor» und spricht über die Hintergründe zu «unlebbar».
«Die Baronin im Tresor»
Betty Esther Charlotte Laure Lambert aus Brüssel, Paris und Frankfurt a.M. war bis 1960 und während 39 Jahren die letzte private Besitzerin der Campagne Bellerive. Nur noch einige Menschen im Gwatt erinnern sich: Wenn sich die Fensterläden der Villa öffneten und Limousinen in den Ehrenhof fuhren, wusste das Dorf, dass Ihre «Besonderheit» da war.
Doch wer war diese Frau aus einer anderen Welt? Wieso wusste niemand, dass sie Fürst Rainier, Marc Chagall, Greta Garbo, Alexander von Stauffenberg und Heinrich Rothmund empfing und ebenso Diplomaten, Geheimdienstleute, Autorennfahrer, Wimbledon-Tennisspielerinnen und weltberühmte Künstlerinnen und Künstler? Dass die Baronin vor und im Zweiten Weltkrieg Menschen auf der Flucht half und ihre Adresse eine stille Drehscheibe im Widerstand gegen Hitler war?
Die Autorin Franziska Streun hat die Biografie von Betty Lambert einem verborgenen Schatz gleich gehoben. Auf ihren Führungen «Unterwegs mit der Baronin» durch den Bonstettenpark und den Garten rund um die Musikschule Region Thun lässt sie Interessierte in die Welt der 1969 verstorbenen Rothschild-Nachfahrin eintauchen. Bei uns im Wappensaal liest und erzählt die Autorin über das Leben der Baronin – und den nächsten Roman über sie.
Im zweiten Teil liest Franziska Streun aus «unlebbar» und erzählt über ihr neustes Buch. Der Roman knüpft an das 2013 erschienene Buch «Mordfall Gyger – eine Spurensuche» an. Die Autorin hatte darin das Tötungsdelikt an Beat Gyger aufgerollt. Der 14-Jährige wurde 1973 tot im Lindenbachgraben bei Schwarzenburg gefunden. In «unlebbar» webt die Autorin eine weitere wahre Begebenheit in die Geschichte von damals ein.
Franziska Streun ist 1963 geboren. Sie lebt und arbeitet in Thun, ist Autorin und psychosoziale Beraterin.
2021 hat die Stadt Thun sie mit dem Literaturpreis ausgezeichnet.
www.franziskastreun.ch
Der Kunstverein Schwarzenburg zeigt vom 1. bis 10. November im Schlosskeller Bilder von Michael Streun, dem Partner der Autorin.
kunstverein-schwarzenburg.ch
Freitag, 8. November 2024
20.00 Uhr, Wappensaal
Eintritt: Fr. 25.–/15.– (inkl. Apéro)
Die Bar im Schlosshof ist ab 19 Uhr geöffnet.
Konzert
Zwöierlei
Ädu Baumgartner und Rolf Marti
Zwei Chansonniers – eine Leidenschaft
Ädu Baumgartner und Rolf Marti schreiben Chansons im Stil der Berner Troubadours: hintersinnige Geschichten, feinlistige Pointen, bitterzarte Poesien, gereimte Ungereimtheiten. Kennengelernt haben sich die beiden an den 1. Berner Chansons Tagen (2016), wo sie an der Seite von Jacob Stickelberger, Ruedi Stuber, Oli Kehrli und Mischa Wyss das Publikum begeisterten. Seither stehen sie regelmässig gemeinsam auf der Bühne. Ihr Programm heisst «zwöierlei» und ist ein Leckerbissen für alle Liebhaberinnen und Liebhaber des traditionellen Berner Chansons.
Ädu Baumgartner alias Trubädur ist seit 2013 als Berner Chansonnier unterwegs. Das Bieler Tagblatt schrieb: «Seine Lieder, ob locker-lustig, zu Tränen rührend, frech, bissig oder philosophisch, ziehen einen in den Bann.» Von Ädu Baumgartner sind die beiden CDs «Gränzverchehr» (2015) und «Beizetour» (2019) erschienen.
trubaedur.ch
Rolf Marti ist 2015 nach fast zwanzig Jahren auf die Bühne zurückgekehrt. Der Bund schrieb: «Seine Texte zeichnen sich durch funkelnde Ironie aus. Witz, ein geöltes Mundwerk und die Fähigkeit, Stoffe auf den Punkt zu bringen: Rolf Marti weiss formal Konventionelles mit eigenständigem Ausdruck zu füllen.» Von Rolf Marti ist die CD «Gopferteli» (2017) erschienen.
rolfmarti.ch
Sonntag, 17. November 2024
17.00 Uhr, Wappensaal
Eintritt: Fr. 25.–/15.–
Die Bar im Schlosshof ist ab 16 Uhr geöffnet.
Kabarett/Comedy
Hart auf Hart
spielen
«Das Zugsunglück»
von Franz Hohler
«Das Zugsunglück»
Eine Miniatur von Franz Hohler, dem Deutsch/Schweizerischen Schauspielduo Elisabeth Hart und Rhaban Straumann («Hart auf Hart») auf den Leib geschrieben.
Gelesenes Schauspiel mit pointiertem Dialog und amüsanten Seitenhieben.
Vordergründig geht es um eine mitunter komisch zu beschreibende Begegnung zweier Reisender, die ein Zugsunglück erleben. Zugleich stehen die Figuren für typisch deutsches und typisch schweizerisches Verhalten bzw. um die gegenseitigen Vorstellungen davon. Es begegnen sich zwei Menschen im Zug, zwei Welten prallen aufeinander und enden als eine im Abteil.
Ein Zug verunglückt und dieses Unglück macht aus zwei Leben eins. Ein Ereignis, das zwei Reisende miteinander verknüpft und ineinander verklemmt, wird zur verbindenden Geschichte. Eine deutsche Schauspielerin und ein Schweizer Mitarbeiter des Katastrophenschutzes stecken fest zwischen Metall, Blech und dem absurden Muster der Bezüge sowie den Mustern ihrer persönlichen Prägung. Sie ist auf dem Weg zu einem Casting, er zu einer Tagung für Katastrophenmanagement. Erzwungen durch die Situation lernen sie sich kennen und erringen gemeinsam Stück für Stück ihrer Bewegungsfreiheit zurück.
Elisabeth Hart
Geboren 1985 in Leipzig, arbeitet als freie Schauspielerin und Kabarettistin. Sie studierte von 2004 bis 2008 an der Hochschule für Musik und Theater in Leipzig Schauspiel und war von 2006 bis 2010 engagiert am Theater Chemnitz und später am Theater in Bochum. Dort spielte sie unter anderem Hauptfiguren an der Seite von Burghard Klaußner und unter der Regie von Dieter Giesing und wurde mehrfach Teil der Improshow «Blind Date» von Kristo Šagor. Sie stand für deutsche Kino- und Fernsehproduktionen vor der Kamera. Sie war zum Beispiel Teil des Casts für den Kinofilm «NVA» von Leander Haußmann.
Ab 2009 bekam Ihre Karriere endlich den wohlverdienten Knick und sie machte eine Ausbildung zur Fluglehrerin für das Gleitschirmfliegen und unterrichtete dies fünf Jahre in ganz Europa. 2012 wurde Sie festes Ensemblemitglied der Kabaretts «Academixer» in Leipzig. Mehrfach war sie Gast in der MDR-Talkshow «Riverboat». Seit 2014 geht Sie mit unterschiedlichen Kabarettduos auf Tour, leitete Improvisationsgruppen und war Hauptorganisatorin der prodemokratischen und deutschlandweiten Kabarett Veranstaltung «Blau machen ist keine Alternative».
www.elisabethhart.de
Rhaban Straumann
Geboren 1972 in Olten, fand über die Ausbildung zum Theaterpädagogen (1996–1998) auf die Bühne. Von 1999 bis 2001 liess er sich in Zürich zum Schauspieler ausbilden. 2003 kam sein erstes Abendfüllendes Programm «Amor, Venus & Koller» zur Premiere. 2006 gründete er mit Matthias Kunz das Satireduo Strohmann-Kauz, als Duo lancierten sie damit den Begriff Theaterkabarett. 2014 gewannen sie das ComedyRatings der SonntagsZeitung, 2019 wurden sie für «Sitzläder – der letzte Stammtisch» mit mit einem Stipendium des SSA ausgezeichnet und mit dem Kulturpreis der Stadt Langenthal geehrt. Seit 2017 sind Strohmann-Kauz der improvisierende Sidekick der Sonntagssatire «Kaiser-Schmarren» im Casino Theater Winterthur. 2012 lancierte das Duo den satirischen Spaziergang durch Olten. Mit «Palaver» entwickelten Kunz und Straumann 2019 ein neues Talkformat mit Gästen für das Theaterstudio Olten. Über 10 Jahre war Straumann Maß gebender Bestandteil der Musik- und Satireschau «Nachtfieber». Mit seinen Büchern geht Straumann auf Lesetour, 2008 «Ges(t)ammelte Werke», 2014 «Wolken melken», seit 2021 «noch ist heute» mit Jane Mumford. Seit 2021 ist er zudem im Duo «Hart auf Hart» mit Elisabeth Hart auf Tour («wollen Sie wippen?»).
2004 Werkjahrbeitrag des Kantons Solothurn, 2009 Anerkennungspreis für Schauspiel der Stadt Olten, 2014 Preis für Schauspiel des Kantons Solothurn.
www.rhabanstraumann.ch
Freitag, 6. Dezember 2024
20.00 Uhr, Wappensaal
Eintritt: Fr. 30.–/20.– (inkl. Apéro)
Die Bar im Schlosshof ist ab 19 Uhr geöffnet.
Theater
Andreas Schertenleib spielt «Herr W.»
Ein Solo-Stück über das Glück des Vergessens
Text und Spiel: Andreas Schertenleib
Dramaturgie und Regie: Ueli Blum
Herr W. weiss nicht mehr, wer er ist und wer er war. Er hat sogar seinen Namen vergessen. Den Namen seiner Frau auch. Ob er Kinder hat, weiss er nicht mehr. Er weiss auch nicht, was er von Beruf war. Er weiss fast nichts mehr von früher. Nur ein paar wenige Sachen aus seiner Kindheit weiss er noch. Den Namen von seinem besten Freund, die Telefonnummer der Grossmutter und das Datum, als seine Katze gestorben ist. Und manchmal, er weiss nicht woher und wieso, fällt ihm ein Lied ein. Dann weiss er plötzlich alles ganz genau: Die Melodie, den Refrain und alle Strophen. Und so tauchen dann auch wieder Erinnerungen auf.
Erzählt wird die Geschichte aus der Perspektive des Pflegers Dustin. Andreas Schertenleib spielt Herrn W. und seinen Pfleger im schnellen Wechsel. Und er spielt auch Andreas. Als Erzähler der Geschichte erlaubt sich Andreas, eigene Erfahrungen einfliessen zu lassen. Er erzählt beispielsweise von seinem Vater, der über neunzig ist und darunter leidet, dass er nicht mehr gut erzählen kann. So verbindet er die fiktionale Geschichte von Herrn W. mit der Realität und schafft Nähe zum Publikum.
Diese Erzählform ermöglicht einen verspielten und humorvollen Umgang mit dem existentiellen und aktuellen Thema des Vergessens (Demenz, Alzheimer). Einerseits ist das Thema gesellschaftlich aktuell, andererseits ist der Autor und Schauspieler Andreas Schertenleib in seinem Umfeld persönlich damit konfrontiert. Er schreibt:
«Als Vorbild für Herrn W. dient auch mein verstorbener Schwiegervater. Mein Verhältnis zu ihm war konfliktreich, bis er seine geistigen Fähigkeiten mehr und mehr einbüsste und vieles vergass. Die Gnade des Vergessens erlaubte auch mir, die schwierigen Situationen hinter mir zu lassen und mich ganz auf die Gegenwart mit ihm einzulassen. So wurde ich in seiner letzten Zeit zum freundschaftlichen Begleiter. Mehrmals entführte ich ihn zum Beispiel mit dem Rollstuhl aus dem Altersheim. Wir fuhren in den Jura und taten, was er zeitlebens gerne tat: das Leben geniessen. Also zum Beispiel mitten am Nachmittag ein Halbeli Weissen trinken und ein Zvieriplättli essen.
So lehrte mich mein pflegebedürftiger Schwiegervater, den Moment zu geniessen. Und ich konnte sehen, dass die Demenz nicht per se ein bedauernswerter Zustand ist, sondern einfach ein neuer Bewusstseinszustand, von dem ich viel bekomme, wenn ich offen dafür bin.»
Freitag, 7. März 2025
20.00 Uhr, Wappensaal
Eintritt: Fr. 25.–/15.– (inkl. Apéro)
Die Bar im Schlosshof ist ab 19 Uhr geöffnet.